Freiheit statt Angst 2013

tldr: Auf Demos kommen Leute, die zu den meisten Themen unterschiedliche Meinungen haben. It’s a feature, not a bug.

Wie fast (?) jedes Jahr war ich auch dieses Jahr wieder auf dem Pflichtspaziergang „Freiheit statt Angst“. Irgendwie scheint es dieses Jahr dazu zu gehören, sich rund um die Demonstration von seinen Mitdemonstranten zu distanzieren.

Ganz besonders ist mir das aufgefallen, als während der Demonstration von einem Lautsprecherwagen gegen anwesende Politiker gepöbelt wurde. Aber auch das in Blogs recht viel zu findende „die anderen Demonstranten sind doof, ich spiele nicht mehr mit denen“ finde ich etwas verstörend.

Natürlich stimme auch ich mit einem Großteil der der Transparente auf der FSA nicht überein (die ihr vielleicht hochgehalten habt). Natürlich sind mir andere Themen wichtig als euch. Aber es ist doch genau das, was eine Demo ausmacht: viele Menschen, die sich trotz ihrer Unterschiede und unterschiedlichen Meinungen darauf einigen können für ein Thema, dass ihnen allen gemeinsam wichtig ist auf die Straße zu gehen. So lange ein Thema nur für eine homogene Gruppe interessant ist, wird es immer ein Nischenthema bleiben.

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7 Kommentare

  1. Ich musste beim Lesen sofort an den Mikrodilettanten Podcast http://mikrodilettanten.de/2013/06/24/56-fashionfaszinosum/ denken.

    Ich fasse mal aus dem Gedächtnis, stark verallgemeinernd, zusammen:

    Der eine kommt nicht mit Menschen beim Brunch klar, die sich in Grüppchen zum Frühstück treffen, weil er sich von deren „Gruppenbildung“ sofort ausgeschlossen fühlt. Der andere versteht das sehr gut, weil er genau einer von denen ist, die nur in Gruppe zum Brunch geht, weil er ja nur Spaß mit mit „seinen“ Leuten haben kann/will.
    Dann sind sie sich einig, dass sie von Demos lieber fern bleiben, wenn sie sehen, wie peinlich die dort aussehen, wie peinlich die Sprechchöre und wie peinlich die Musik dort ist.

    Kurz gesagt, außerhalb ihrer Comfort Zone wollen sie weder ins Caffé, noch auf eine Demo gehen. Und Comfort Zone definiert sich teilweise schon über persönlichen Stil, über cool und uncool.

    Aber zum Thema PRISM wird zusammengefasst: Wird wohl nichts mit der Weltrevolution.

    Ausgeprägter Individualismus ist uns ja allen nicht fremd. Aber diese mir selbst sehr geläufige Haltung, des „keine Kompromisse Eingehens“, ist in der Politik und bein Gestalten einer Gesellschaft nicht hilfreich, wenn man etwas Verändern will.

    Und dass gerade links der Mitte, das „Judäische Volksfront Syndrom“ Veränderung oft verhindert, ist ja auch schon ein Dauer-Treppenwitz.

  2. Danke für deine Beobachtungen… …finde es auch recht seltsam. Vor allem heute findet sich doch über das Internet und die vielen sozialen Netzwerke dort immer ein Weg, Ideen und Meinung auszutauschen und sich schlussendlich auf eine Gedankenrichtung (und auf einen Kompromiss) zu einigen. Sonst wird das nichts mit einer (friedlichen) Revolution, welche ja nicht umsonst als „Umwälzung durch den größten Teil des Volkes…“ im Duden steht.

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